Schostakowitschs letzte Symphonie

Dmitri Schostakowitsch zählt zu den berühmtesten russischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Die Symphonie Nr. 15 A-Dur op. 141 ist seine letzte Symphonie. In ihr lässt er sein Leben mit allen Höhen und Tiefen sowie sämtlicher musikalischer Kraft Revue passieren.

Schostakowitsch zählt schon immer zu meinen persönlichen Lieblingskomponisten. Als daher die Wiener Symphoniker mit der Anfrage für ein Konzert für Jugendliche an mich herantraten, sagte ich voller Begeisterung sofort zu. Schostakowitschs unglaubliches, in großen Teilen tragisches Leben, ist in jeder Note seiner Musik zu hören und zu spüren. Gerade die 15. Symphonie erzählt uns so vieles über sein Komponistenleben voller Höhen und Tiefen.

Als ich gerade mitten im Schreiben des Konzertbuches war und die finalen Musikausschnitte festlegte, kam noch ein anderes, tragisches Ereignis hinzu, das die Themen Russland und politische Macht wieder ganz aktuell werden ließ: der Kriegsausbruch in der Ukraine. So viele Parallelen zwischen Stalins Russland – und wie es Schostakowitschs Leben maßgeblich bestimmte – und Putins Russland wurden sicht- und teilweise unmittelbar erlebbar.

Im Konzert selbst war es mir dann natürlich auch ein Anliegen, Bezug auf die aktuellen Ereignisse zu nehmen, indem ich die politischen Parallelen aufzeigte und gleichzeitig immer wieder Bezug zu Schostakowitsch Leben und Gefühlswelt nahm. Musikausschnitte aus allen 4 Sätzen der Symphonie standen im Mittelpunkt meiner Erzählweise.

Dieses Konzert war aus mehreren Gründen etwas ganz besonderes für mich: zum einen es war ein zweifaches Moderations-Debüt für mich – zum ersten Mal trat als Moderatorin mit den Wiener Symphonikern und als solche auch im Großen Saal des Wiener Konzerthauses auf. Ebenso schätze ich Ingo Metzmacher schon seit langem als Schlagzeugerin und freute mich auf die Zusammenarbeit, nun in der Rolle als Musikvermittlerin und Moderatorin, mit ihm.

Zum anderen machte auch diese ungeplante politische Aktualität und meine grundsätzliche Liebe zu Schostakowitschs Musik dieses Schulkonzert zu einem ganz besonderen Konzerterlebnis.

Fotos © Barbara Palffy